Altenaffeln

Die 1992 von Grund auf renovierte Kapelle stammt vermutlich aus dem 13. 

Jahrhundert. Früher war sie dem Heiligen Nikolaus geweiht. Wann und warum

das Patronat auf die Heilige Lucia festgelegt wurde, weiß man bis heute nicht. 

Die heutigen Chorfresken wurden 1925 wieder entdeckt und von Restauratoren freigelegt. Die Anordnung der Apostel zu beiden Seiten der Kreuzigung, die für Westfalen untypisch ist, lässt rheinischen, namentlich kölnischen Einfluss vermuten. Auf der Nordwand, an den Apostel Fries anschließend, befindet sich die Darstellung des „Martyriums der Zehntausend“. Dieses Bild wurde von der Übermalung befreit und erscheint daher blass. Auch diese Darstellung geht sicherlich auf rheinische Vorbilder aus dem 14. Jahrhundert zurück. In den Jahren 1947 und 48 wurde die Kapelle nach Westen hin mit einem breiten Anbau von 

8 m Länge und seitlich je um einen Meter erweitert und mit einer Orgelbühne versehen.

Über die Kirchenglocke gibt es etwas Interessantes zu berichten. Im Mai 1981 bekam die Glocke einen Sprung und sollte in einer Glockengießerei eingeschmolzen werden. Ein Glockensachverständiger des Erzbistums entdeckte jedoch die wertvolle Glocke, lies sie reparieren und im Glockenturm seiner Heimatgemeinde aufhängen. Zufällig hatte Pastor Scheiwe im Jahr 1996 die Information von einem seiner Jahrgangskollegen erhalten, dass die ehemalige Altenaffelner Glocke in einer Werler Kirche hängen sollte. Bei einer Ortsbesichtigung in Werl, durch Pastor Scheiwe und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Glocke tatsächlich um die Altenaffelner Glocke handelte. Die Kirchengemeinde in Werl war bereit, die Glocke wieder abzugeben. Jedoch musste und die Altenaffelner Kirchengemeinde den Ersatz einer neuen Glocke für die Werler Kirche bezahlen. Großzügige Spenden ermöglichen es der hiesigen Kirchengemeinde, die ursprüngliche Glocke wieder in die Lucia Kapelle zu holen.